Telemetrische Untersuchungen von Waldbirkenmäusen (Sicista betulina)in Vorkommensgebieten des Bayerischen Waldes

Vergabeart
Beschränkte Ausschreibung mit Teilnahmewettbewerb
Vergabe-ID
3163096
Vergabe­nummer
BUND_GB_02/2025
Veröffentlicht am
14.04.2025 06:56 Uhr
Auftrag­geber
BUND Naturschutz in Bayern e.V.
Angebots-/Teilnahmefrist
30.04.2025 23:59 Uhr

1) Zur Angebotsabgabe auffordernde Stelle: Offizielle Bezeichnung: BUND Naturschutz in Bayern e.V.; Bereich/Abteilung: Nationales BUND Kompetenzzentrum Grünes Band; Straße, Hausnummer: Hessestraße 4; Postleitzahl: 90443; Ort: Nürnberg; Land: DE; Telefon: +49 911-575294-10; Internet-Adresse: www.bund-naturschutz.de; E-Mail: gruenesband@bund-naturschutz.de
Den Zuschlag erteilende Stelle: s.o.
Stelle, bei der die Angebote oder Teilnahmeanträge einzureichen sind: s.o.
2) Verfahrensart: Beschränkte Ausschreibung mit Teilnahmewettbewerb, Vergabenummer: BUND_GB_02/2025
3) Form, in der Teilnahmeanträge oder Angebote einzureichen sind: Angebote können nur elektronisch abgegeben werden.
4) Ggf. in den Fällen des § 29 (3) die Maßnahmen zum Schutz der Vertraulichkeit und die Informationen zum Zugriff auf die Vergabeunterlagen: nicht angegeben
5) Art und Umfang der Leistung: Der Auftragnehmer übernimmt die Konzeption, Durchführung und Auswertung der Telemetrierung von Waldbirkenmäusen in Vorkommensgebieten im Bayerischen Wald. Einholung der Genehmigungen erfolgt durch den Auftraggeber.
Folgende Informationen zum Projektgebiet und zur dortigen Habitatnutzung werden bereitgestellt:
Der Aktivitätsradius von Waldbirkenmausindividuen ist mit 0,06 – 8,8 ha hochvariabel und vermutlich maßgeblich von der Größe des nutzbaren Habitats und dessen Qualität abhängig. Es kann damit gerechnet werden, dass abhängig vom Relief der Fläche etwa alle 100 m ein Antennensystem inkl. Datalogger installiert werden muss. Die meisten potenziellen Untersuchungsflächen könnten mit jeweils fünf Antennensystemen voll abgedeckt werden. Die mögliche Abdeckung ist stark von der Reichweite der Radiotransmitter abhängig, bei der Auswahl des Senders muss zwischen höherer Mikrowattzahl (und damit höherer Reichweite) und längerer Batterielaufzeit abgewogen werden. Größere Komplexe aus mehreren Vorkommensflächen bedürfen einer entsprechend hohen Anzahl an Radiotransmittern. Bei linearen Strukturen ist die Notwendigkeit der Verwendung hinreichender Peilpunkte auch quer zur Vorkommenslinie zu bedenken.
Neben der Anzahl der Sender ist die Aussagekraft der Ergebnisse der Telemetriestudie abhängig von der Stichprobengröße. Daher ist besonders bei der arttypischen geringen Populationsdichte der Waldbirkenmaus darauf zu achten, dass Zeitaufwand und Fallendichte nicht zu gering geplant werden und die Telemetriedauer der gefangenen Individuen möglichst lang ist, um ausreichend aussagekräftige Daten erheben zu können.
Die Eimerfallen für den Lebendfang sollten entlang von Ökotonen und mit einer Dichte von 100 Bodenfallen je Hektar tatsächlich genutzten Habitats ausgebracht werden. Es ist nach Möglichkeit eine automatisierte Nachverfolgung mit fest installierten Richtantennen durchzuführen.
Die Waldbirkenmaus kann im Bayerischen Wald von Anfang Mai bis Anfang Oktober mit Aktivitätsschwerpunkten im Juli und Anfang September nachgewiesen werden. In den besonders aktiven Phasen wäre die Fangwahrscheinlichkeit am höchsten, weshalb in diesen Zeiten die Telemetriestudien durchgeführt werden sollten. Hier ist zu beachten das die Aktivität im Juli den erhöhten Nahrungsbedarf bei der Jungenaufzucht und die im September die Vorbereitung auf den Winterschlaf widerspiegelt. 
Leistungszeitraum und Umfang
• 2026: 1 Telemetriedurchgang
• 2027: 2 Telemetriedurchgänge
• 2028: 1 Telemetriedurchgang
In jedem Jahr soll eine der zur Auswahl stehenden Flächen (vgl. Kartenanhang) auf vergleichbare Weise untersucht werden. Es ist geplant eine der beiden in Mauth gelegenen Flächenkomplexe, einen der an der Grenze zu Tschechien gelegenen Komplexe sowie die Fläche am Paulinbach (Gemeinde Neureichenau) zu untersuchen. Dort wird in Absprache mit dem Auftraggeber unter fachlichen Aspekten ein ca. 1 ha großer Schwerpunktbereich der Untersuchung definiert, in dessen Umfeld die Receiver/Datenlogger installiert werden und innerhalb dessen der Lebendfang erfolgen soll. Für den Lebendfang ist von ca. 100 Eimerfallen je ha auszugehen.
Hinsichtlich des Materialaufwands ist davon auszugehen, dass jeweils mindestens 5 Receiver/Datenlogger je Fläche notwendig sind. Idealerweise wird stets ein Totalzensus der vorhandenen Birkenmäuse erreicht, sodass mindestens 3 bis 7 Tiere je Periode verfolgt werden können. In jedem Durchgang ist entsprechend von durchschnittlich 5 Tieren auszugehen.
Ort(e) der Leistungserbringung: Postleitzahl: 94089; Ort: Neureichenau; Land: DE; Postleitzahl: 94151; Ort: Mauth; Land: DE; Postleitzahl: 94145; Ort: Haidmühle; Land: DE; Postleitzahl: 94158; Ort: Philippsreuth; Land: DE
6) Ggf. Anzahl, Größe und Art der einzelnen Lose: entfällt, da keine losweise Vergabe
7) Nebenangebote sind nicht zugelassen.
8) Etwaige Bestimmungen über die Ausführungsfrist: Beginn: 01.08.2025, Ende: 30.11.2028
9) Die Vergabeunterlagen werden auf der Vergabeplattform evergabe.de bereitgestellt. Ein unentgeltlicher Abruf ohne Registrierung ist möglich unter https://www.evergabe.de/unterlagen/3163096/zustellweg-auswaehlen.
10) Teilnahmefrist: 30.04.2025, 23:59 Uhr
11) Höhe etwa geforderter Sicherheitsleistungen: nicht angegeben
12) Wesentliche Zahlungsbedingungen oder Angabe der Unterlagen, in denen sie enthalten sind: nicht angegeben
13) Mit dem Angebot oder dem Teilnahmeantrag vorzulegenden Unterlagen, die der Auftraggeber für die Beurteilung der Eignung des Bewerbers oder Bieters und des Nichtvorliegens von Ausschlussgründen verlangt: nicht angegeben
14) Angabe der Zuschlagskriterien, sofern diese nicht in den Vergabeunterlagen genannt werden: entfällt, siehe Vergabeunterlagen