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Emissionsfreie Autos – ist die Verkehrswende noch erreichbar?

Die europäische Klimastrategie zielt darauf ab, die Netto-Emissionen bis zum Jahr 2050 auf Null zu senken. Ein zentraler Baustein dieser Strategie ist die Reduzierung der Emissionen von Personenkraftwagen. Der Europäische Rechnungshof hat die Maßnahmen hierfür in den letzten Jahren mehrmals unter die Lupe genommen.

Trotz Fortschritten bei der Reduzierung von Treibhausgasen in anderen Sektoren stagniert die EU im Verkehrsbereich. Dieser Sektor ist für rund ein Viertel der gesamten Emissionen in Europa verantwortlich, wobei Pkw allein die Hälfte davon ausmachen. Obwohl die Emissionsvorschriften verschärft wurden, zeigen Tests, dass die realen Emissionen von konventionellen Verbrennern in den letzten 12 Jahren kaum gesunken sind. Grund hierfür sind die immer schwerer werdenden Autos und leistungsstärkere Motoren.

Während alternative Kraftstoffe wie Biokraftstoffe, E-Fuels und Wasserstoff als potenzielle Ersatzstoffe für fossile Brennstoffe angepriesen werden, zeichnen die Prüfer in ihrem Bericht zu Biokraftstoffen ein ernüchterndes Bild. So fehlt ein stabiler Fahrplan, um die größten Herausforderungen zu bewältigen: verfügbare Brennstoffmenge, Kosten und Nachhaltigkeit von Biokraftstoffen.

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Die EU kann nicht genug Biomasse erzeugen, um Biokraftstoffe zu einer wirklichen Alternative für fossile Brennstoffe zu machen. Außerdem beeinträchtigen Importe aus anderen Ländern das Ziel der Energieunabhängigkeit. Die Prüfer bemängeln zudem, dass Biokraftstoffe aufgrund von mangelnder Nachfrage noch keinen Wettbewerb mit konventionellen Kraftstoffen bieten. Auch die Nachhaltigkeit dieser Kraftstoffe ist zweifelhaft, da die benötigten Pflanzen negative Folgen für Ökosysteme haben.

Die CO2-Emissionen von Verbrennungsmotoren bleiben auf einem hohen Niveau und eine wirkliche Senkung ist kaum in Sicht. Elektroautos rücken daher als einzige praktikable Alternative in den Vordergrund. Doch hier droht Europa den Anschluss zu verlieren: Die europäische Batterieindustrie hinkt im globalen Wettbewerb hinterher.

So sind die Produktionskosten von Batterien in der EU, trotz Subventionen, weitaus höher als zunächst erwartet. Zum anderen ist die EU-Batterieindustrie stark von Rohstoffen aus Drittländern abhängig. Daher ist es nicht erstaunlich, dass China mit 76 Prozent der wichtigste Hersteller von Batterien ist.

Der Ausbau der Elektromobilität hängt stark von einer gut ausgebauten Ladeinfrastruktur ab. Doch hier hinkt die EU hinterher, wie ein Bericht der Prüfer aus dem Jahr 2021 zur Ladeinfrastruktur in der EU zeigt. So liegt die Anzahl der Ladepunkte in der EU deutlich unter dem Ziel von einer Million bis 2025 und die Verfügbarkeit von Ladestationen variiert stark von Land zu Land. Zudem bemängelt der Europäische Rechnungshof, dass fehlende Echtzeit-Informationen über freie Ladepunkte und ein harmonisiertes Zahlungssystem noch nicht flächendeckend verfügbar sind.

Quelle: Europäischer Rechnungshof

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