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Bauauftrag

Was ist ein Bauauftrag?

Ein Bauauftrag ist der Vertrag zwischen einem Auftraggeber und einem Auftragnehmer zur Durchführung von Bauleistungen. Dazu gehören Neubauten, Umbauten, Renovierungen und Instandhaltungsarbeiten. Er legt die Bedingungen, den Umfang der Arbeiten, die Vergütung und die Fristen für die Durchführung der Bauleistungen fest.

Arten von Bauaufträgen

  • Öffentliche: Diese werden von staatlichen oder kommunalen Stellen vergeben und unterliegen strengen Vergabeverfahren.
  • Privat: Diese werden von Privatpersonen oder privaten Unternehmen vergeben und sind weniger reguliert als öffentliche Bauaufträge.
  • EU-weite: Diese müssen ab bestimmten Schwellenwerten EU-weit ausgeschrieben werden und unterliegen den entsprechenden EU-Vergaberichtlinien.

Schulungen zum Bau- und Vertragsrecht

Bauaufträge sind komplex. Um nicht den Überblick zu verlieren bieten wir in unserer Academy Schulungen an, die Dir alles zur rechtlichen Gestaltung erläutern.

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Regelwerke von Bauaufträgen

Die Vergabe von Bauleistungen ist in der VOB/A geregelt, welche spezielle Vorschriften für die Ausschreibung und Vergabe von Bauaufträgen vorsieht. Die VOB/B stellt dazu einen standardisierten Vertrag zur Verfügung, der Partnerschaft und faire Konditionen im öffentlichen Bauwesen fördert. Der dritte Teil der VOB, die VOB/C, legt in den Allgemeinen Technischen Vertragsbedingungen fachspezifische Abrechnungsregeln für die wesentlichen Baugewerke fest.

Ablauf einer Bauauftragsvergabe

  1. Ausschreibung: Der Auftraggeber veröffentlicht die Ausschreibung, in der die Anforderungen und Bedingungen der Bauleistung beschrieben sind.
  2. Angebotsabgabe: Interessierte Unternehmen reichen ihre Angebote innerhalb der festgelegten Frist ein.
  3. Prüfung und Wertung der Angebote: Die eingegangenen Angebote werden auf ihre Vollständigkeit und Übereinstimmung mit den Ausschreibungsbedingungen geprüft. Anschließend erfolgt die Wertung nach den festgelegten Kriterien.
  4. Zuschlag: Der Auftraggeber erteilt dem wirtschaftlichsten Bieter den Zuschlag und schließt mit ihm den Bauauftrag ab.

Alternativpositionen

Was sind Alternativpositionen?

Alternativpositionen, auch Wahlpositionen genannt, sind Alternativen zu einer geforderten Leistung und können Teil der Leistungsbeschreibung sein. Der Auftraggeber ermöglicht es Bietern also, alle in den Ausschreibungsunterlagen genannten Alternativen anzubieten. Welche Alternative bevorzugt wird, entscheidet der Auftraggeber.

Diese Wahlpositionen bieten eine alternative Lösung zur Basisposition und können zur Kostenoptimierung oder technischen Verbesserung beitragen.

Alternativpositionen zählen im Allgemeinen zu den Bedarfspositionen. Bei nationalen Ausschreibungen für öffentliche Bauaufträge unterhalb der Schwellenwerte dürfen sie gemäß § 7 Abs. 1 Nr. 4 VOB/A Abschnitt 1 nicht in die Leistungsbeschreibung aufgenommen werden. Dies gilt entsprechend für EU-weite Ausschreibungen nach § 7 EU Abs. 1 Nr. 4 VOB/A Abschnitt 2 sowie für verteidigungs- und sicherheitsrelevante Baumaßnahmen nach § 7 VS Abs. 1 Nr. 4 VOB/A Abschnitt 3.


Schulungen zur Vergabepraxis

In der Vergabepraxis gibt es viele Besonderheiten und Ausnahmen wie die Alternativpositionen. Damit Du den Überblick behältst, klicke Dich durch unsere Schulungen zur Vergabepraxis.

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Anforderungen für Alternativpositionen

Laut den Vorschriften der VOB/A und VgV sind Alternativpositionen zulässig, sofern sie in den Vergabeunterlagen vorgesehen sind. Die Vergabestelle legt fest, ob und unter welchen Bedingungen diese zugelassen sind.

Die Angabe alternativer Positionen ist allgemein nur eingeschränkt möglich, da das Risiko zur Manipulation besteht. Darum muss in der Regel ein berechtigtes Interesse nachgewiesen werden und die Zuschlagskriterien müssen vorher definiert sein.

Für diese Positionen werden Einheitspreise angegeben. Die Wahlposition geht nicht in die Angebotsendsumme ein, sondern nur die Grundposition. Die Einheitspreise müssen die tatsächlichen Kosten realistisch abbilden und dürfen die Transparenz und Vergleichbarkeit der Angebote nicht beeinträchtigen.

Absageschreiben

Was versteht man unter einem Absageschreiben?

Ein Absageschreiben ist ein offizielles Schreiben, das ein Auftraggeber an Bieter sendet, um ihnen mitzuteilen, dass ihr Angebot in einem Vergabeverfahren nicht berücksichtigt wird. Außerdem ist es Grundvoraussetzung für das Erteilen eines Zuschlags. Denn frühstens 10 Tage nach dem Absenden des Schreibens darf der Auftraggeber einen Zuschlag erteilen.


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Wie Du als Bieter verhinderst ein Absageschreiben zu erhalten und stattdessen mehr Erfolg im Vergabeverfahren hast, erfährst Du in unseren Webinaren.


Inhalte eines Absageschreibens

  • Begründung warum der Auftraggeber den Zuschlag nicht an den Bieter erteilt. Die Begründung muss der Bieter zumindest im Ansatz nachvollziehen können.
  • Name des bezuschlagten Bieters.
  • Merkmale und Vorteile dessen Angebots.

Weitere Vorgaben sind in § 19 VOB/A§ 19 EU VOB/A§ 27 VOL/A§ 62 VgV§ 36 VSVgV sowie § 46 UVgO zu finden.

Destatis

Was ist Destatis?

Das Statistische Bundesamt (Destatis) ist die zentrale Behörde für die amtliche Statistik in Deutschland. Es sammelt, analysiert und veröffentlicht statistische Informationen über verschiedene Aspekte des sozialen, wirtschaftlichen und ökologischen Lebens in Deutschland sowie gesell­schaftlichen und wirtschaft­lichen Entwicklungen. Diese Daten dienen der Regierung, Wirtschaft, Wissenschaft und der Öffentlichkeit als Grundlage für fundierte Entscheidungen und Analysen.

Aufgaben und Funktionen

  • Erstellung amtlicher Statistiken
  • Sicherstellung der Qualität, Objektivität und Vergleichbarkeit der erhobenen Daten durch die Entwicklung und Anwendung standardisierter Methoden
  • Koordinierung der amtlichen Statistik auf nationaler und internationaler Ebene, einschließlich der Zusammenarbeit mit anderen Statistikbehörden und internationalen Organisationen
  • Beratung von politischen Entscheidungsträgern, Wirtschaftsakteuren und wissenschaftlichen Institutionen
  • Förderung der Forschung im Bereich der amtlichen Statistik und Entwicklung neuer statistischer Methoden und Technologien
  • Pflege und Verwaltung zentraler Register wie dem Unternehmensregister und dem Statistikregister, die als Grundlage für die Datenerhebung dienen
  • Bereitstellung umfassender Informations- und Bildungsangebote für die Öffentlichkeit, einschließlich der Pressearbeit und Durchführung von Informationsveranstaltungen

Destatis und Vergabe

Im Kontext der öffentlichen Vergabe müssen bestimmte statistische Informationen nach Vergabestatistikverordnung (VergStatVO) an Destatis gemeldet werden. Dazu gehören insbesondere Angaben zu öffentlichen Aufträgen, die zur Erstellung von Statistiken über das Vergabeverfahren und die Markttransparenz beitragen. Diese Meldungen helfen dabei, die Effizienz und Transparenz öffentlicher Beschaffungen zu überwachen und zu verbessern.

Marktbeobachtung

Was versteht man unter Marktbeobachtung?

Marktbeobachtung ist die kontinuierliche Beobachtung eines Marktes und das damit verbundene Sammeln von Informationen über diesen. Dieser Vorgang hilft Unternehmen, aktuelle Trends zu verstehen, zukünftige Entwicklungen zu antizipieren und fundierte Entscheidungen zu treffen.

Ziele der Marktbeobachtung

  • Identifizieren von Markttrends, um Kunden optimale Ergebnisse zu bieten
  • Aufdecken von Marktlücken, um deren Ursachen zu analysieren und sie durch Verbesserungen zu schließen
  • Risikoerkennung, um Produktionsausfälle o.ä. zu verhindern
  • Verstehen der Strategien und Stärken der Wettbewerber, um wettbewerbsfähig zu bleiben
  • Erfassen der Kundenbedürfnisse, um Produkte entsprechend anzupassen

→ Reaktionsfähigkeit des Unternehmens erhalten

Methoden

Die verschiedenen Methoden der Markbeobachtung gliedern sich in die primäre und die sekundäre Marktbeobachtung. Die primäre Marktbeobachtung beinhaltet die direkte Erhebung von Daten aus erster Hand, wohingegen bei der sekundären Marktbeobachtung bereits vorhandene Daten und Informationen, die von anderen Quellen gesammelt wurden, genutzt werden.

Primäre Marktbeobachtung

  • Umfragen und Interviews: Durch direkte Befragung von Kunden, Experten oder anderen relevanten Gruppen werden spezifische Informationen gesammelt. Dies kann persönlich, telefonisch oder online geschehen.
  • Beobachtungen: Direkte Beobachtung von Kundenverhalten in bestimmten Umgebungen, z.B. im Laden oder online, um detaillierte Einsichten in deren Verhalten und Präferenzen zu erhalten.
  • Experimente: Durchführung kontrollierter Tests, um zu sehen, wie Veränderungen in Produkten oder Marketingstrategien das Kundenverhalten beeinflussen.

Sekundäre Marktbeobachtung

  • Marktanalysen: Detaillierte Studien und Berichte über den Markt, oft erstellt von Marktforschungsunternehmen oder Branchenverbänden.
  • Social Media Monitoring: Analyse von Trends und Meinungen auf sozialen Netzwerken, um Einblicke in Kundenpräferenzen und aktuelle Themen zu erhalten.
  • Datenanalyse: Verwendung von Big Data und künstlicher Intelligenz (KI), um große Mengen an Daten zu durchsuchen und Muster sowie Trends zu identifizieren.

Kleine und mittlere Unternehmen (KMU)

Was sind kleine und mittlere Unternehmen?

Kleine und mittlere Unternehmen (KMU) sind Unternehmen, die bestimmte Kriterien in Bezug auf Mitarbeiterzahl und Jahresumsatz oder Bilanzsumme erfüllen. Nach der Definition der EU-Kommission gelten Unternehmen als KMU, wenn sie:

  • Weniger als 250 Mitarbeiter beschäftigen,
  • Einen Jahresumsatz von höchstens 50 Millionen Euro oder
  • Eine Jahresbilanzsumme von höchstens 43 Millionen Euro aufweisen.

Passende Schulungen

KMU müssen sich wie jeder andere auch an das Vergaberecht halten und weitere Anforderungen erfüllen. Tipps und Tricks zur Anwendung zeigen Dir die Weiterbildungsangebote unserer Academy.

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Bedeutung von kleinen und mittleren Unternehmen

KMU sind das Rückgrat der europäischen Wirtschaft. Sie machen etwa 99% aller Unternehmen in der EU aus und schaffen rund zwei Drittel der Arbeitsplätze im Privatsektor. KMU tragen erheblich zur Innovation, Beschäftigung und regionalen Entwicklung bei​.

Merkmale von KMU

Eigenverantwortung und unternehmerischer Geist:

  • Unabhängigkeit von Konzernen
  • Vereinigung von unternehmerischen Funktionen in einer Person (Inhaber)
  • Enge Verbindung von unternehmerischen Erfolg und wirtschaftlicher Situation des Eigentümers

Flexibilität und Schnelligkeit:

  • Schlanke Strukturen und unbürokratische Abläufe
  • Flache Hierarchien
  • Innovationskraft dank kurzer Entscheidungswege

Kundenorientierung und persönliche Bindung:

  • Individuelle Lösungen durch persönlichen Kontakt
  • Kundennähe in einer Region

Künstliche Intelligenz

Was ist Künstliche Intelligenz?

Künstliche Intelligenz, oder auch artificial intelligence (AI), bezeichnet die Fähigkeit von Maschinen, menschenähnliche Intelligenzleistungen zu erbringen. Dazu gehören das Lernen, das Problemlösen, das Verstehen natürlicher Sprache und das Treffen von Entscheidungen.

Vorteile und Risiken Künstlicher Intelligenz

Vorteile

  • Effizienzsteigerung
  • Kostensenkung
  • Entstehung neuer Jobs
  • Innovationen

Risiken

  • Datenschutzprobleme
  • Arbeitsplatzverluste
  • Abhängigkeit
  • Ethische Bedenken bei Entscheidungsprozessen

Lerne mit uns Deine Möglichkeiten rund um KI kennen

Im Webinar: „Der Einsatz von Künstlicher Intelligenz in der Praxis“ erfährst Du, was rechtlich und technisch beachtet werden muss.

Mit dem Webinar:„KI-basierte Automatisierung von Arbeitsprozessen“ lernst Du am Beispiel der Steuerberatung warum Unternehmen, die Automatisierung als Chance für neue Geschäftsmodelle betrachten sollten.

Das Webinar „Zusammenspiel von Daten, KI und Nachhaltigkeit“ zeigt Dir, wie Du KI für eine nachhaltigere Zukunft nutzen kannst.


Arten von Künstlicher Intelligenz

Schwache KI (Narrow AI)
Schwache KI ist auf spezifische Anwendungsbereiche beschränkt und erreicht in diesen Bereichen bereits menschenähnliche Intelligenz. Sie kann jedoch kein tieferes Verständnis für ihre Aufgaben entwickeln und bleibt auf einem oberflächlichen Niveau. Beispiele für schwache KI sind Zeichen- und Texterkennungsprogramme, Navigationssysteme, Spracherkennung und personalisierte Werbung. Diese Systeme nutzen spezielle mathematische Methoden und Informatik, die auf die jeweilige Anforderung zugeschnitten sind.

Starke KI (General AI)
Starke KI soll in der Lage sein, menschliche intellektuelle Fähigkeiten zu erreichen oder zu übertreffen. Sie soll selbstständig, intelligent und flexibel handeln können und nicht auf spezifische Aufgaben beschränkt sein. Starke KI würde über Fähigkeiten wie logisches Denkvermögen, Entscheidungsfähigkeit, Planungs- und Lernfähigkeit sowie Kommunikationsfähigkeit in natürlicher Sprache verfügen. Bisher gibt es jedoch keine funktionierende starke KI, und die Diskussionen über ihre Machbarkeit und Sinnhaftigkeit dauern an.

Künstliche Intelligenz im Unternehmen nutzen

  • Datenanalyse: Erkennung von Mustern und Trends
  • Automatisierung: Reduzierung menschlicher Eingriffe durch Automatisierung repetitiver Aufgaben
  • Kundenservice: Einsatz von Chatbots und virtuellen Assistenten
  • Marketing: Personalisierte Werbung und Produktempfehlungen
  • Produktentwicklung: Verbesserung von Design und Effizienz durch maschinelles Lernen

Regulierung und Ethik

Im März 2024 verabschiedeten die EU-Mitgliedsstaaten die erste KI-Regulierung in Form des “AI Acts”. Der AI Act zielt darauf ab, klare Regeln für den Einsatz von KI zu schaffen, um Risiken zu minimieren und Vertrauen zu fördern. Er legt Anforderungen an Transparenz, Sicherheit und ethische Grundsätze fest. Dabei steht die Balance zwischen Innovation und Risikoschutz im Vordergrund.

Ethische Überlegungen in Bezug auf Moral, Kontrolle und Sicherheit sollten zu jeder Zeit bedacht werden.

Dezentrale Beschaffung

Was ist Dezentrale Beschaffung?

Dezentrale Beschaffung beschreibt das Konzept, bei dem einzelne Abteilungen oder Standorte eines Unternehmens ihre eigenen Beschaffungen durchführen, anstatt dass alle Einkäufe über eine Einkaufsabteilung abgewickelt werden, wie bei der zentralen Beschaffung.

Wann wird dezentral beschafft?

Dezentrale Beschaffung wird oft in großen, geografisch verteilten Unternehmen oder in Organisationen mit diversifizierten Geschäftsbereichen eingesetzt. Dies ermöglicht den einzelnen Einheiten, schneller und flexibler auf spezifische Bedürfnisse und lokale Marktbedingungen zu reagieren.

Wenn die öffentliche Hand einen Auftrag zur Beschaffung von Gütern vergibt, erfolgt dies in der Regel über eine zentrale Beschaffung. In bestimmten Fällen ist jedoch auch eine dezentrale Beschaffung zulässig, sofern diese praktikabel und sinnvoll ist, zum Beispiel bei Aufträgen unterhalb des festgelegten Schwellenwertes.

Direktaufträge mit einem Auftragswert von bis zu 5.000 Euro ohne Umsatzsteuer werden häufig dezentral vergeben, insbesondere für den Erwerb von Waren über Online-Plattformen, für Einzelartikel oder spezifische Dienstleistungen. Zudem können auch Beschaffungen innerhalb von Rahmenverträgen, die über die zentrale Beschaffung abgeschlossen wurden, dezentral durchgeführt werden, solange die Bestellungen über die Vertragspartner:innen erfolgen und die vertraglich festgelegten Wertgrenzen nicht überschreiten.

Spezielle Beschaffungsaufträge, bei denen es auf besondere Fachkenntnisse bei der Beurteilung der Waren oder Dienstleistungen ankommt, werden ebenfalls häufig dezentral vergeben. Ein Beispiel dafür ist die Beschaffung von Feuerwehrbedarf, die in der Regel dezentral, jedoch oft in enger Zusammenarbeit mit der zentralen Beschaffungsstelle erfolgt.


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Praxis-Tipps und neue Möglichkeiten zur strategischen, innovativen und nachhaltigen Beschaffung lernst Du in den Schulungen unserer Academy kennen.

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Vorteile

  • Flexibilität: Schnellere Reaktionen auf lokale Anforderungen und Marktbedingungen.
  • Spezialisierung: Abteilungen können gezielter und mit spezialisierterem Wissen einkaufen.
  • Autonomie: Erhöhte Entscheidungsfreiheit und Verantwortlichkeit der einzelnen Abteilungen.
  • Motivation: Höhere Motivation der Mitarbeiter durch eigenständige Beschaffung.

Nachteile

  • Kosteneffizienz: Mögliche höhere Kosten durch geringere Mengenrabatte und fehlende Synergieeffekte.
  • Koordination: Schwieriger zu koordinieren und zu standardisieren.
  • Komplexität: Erhöhte organisatorische Komplexität und potenzieller Informationsverlust.
  • Compliance: Größere Herausforderung, regelkonforme Beschaffung sicherzustellen.

Vergabeprozess

Was ist der Vergabeprozess?

Ein Vergabeprozess beschreibt das gesamte Verfahren zur Beschaffung von Leistungen durch öffentliche Auftraggeber. Es dient dazu, Verträge über Lieferungen, Dienstleistungen oder Bauleistungen transparent und wettbewerbsorientiert zu vergeben.

Ablauf eines Vergabeprozesses

Vorbereitungsphase

In dieser Phase führt die Beschaffungsstelle vorbereitende Tätigkeiten durch, wie die Erstellung der Leistungsbeschreibung, des Leistungsverzeichnisses und der Vergabe- und Vertragsunterlagen. Zudem plant sie Termine und stellt die Finanzierung sicher.

Veröffentlichungsphase

Die Veröffentlichungsphase beginnt mit der Auftragsbekanntmachung oder der Aufforderung zur Angebotsabgabe an ausgewählte Teilnehmer. Diese Phase umfasst auch das Management von Änderungen, das Beantworten von Bieterfragen und die Entgegennahme der Angebote.

Prüfungs- und Wertungsphase

In dieser Phase öffnet die Vergabestelle die Angebote prüft sie, einschließlich der Überprüfung auf fristgerechten Eingang und Unterschrift. Sie überprüft auch die Eignung der Bieter, fordert fehlende Angaben nach (soweit zulässig), und bewertet die Angebote, um den besten Bieter zu ermitteln.

Zuschlagsphase

Der Auftraggeber genehmigt den Vergabevorschlag intern und informiert die unterlegenen Bieter. Der passende Bieter erhält den Zuschlag, und je nach Verfahren veröffentlicht der Auftraggeber eine Bekanntmachung über den vergebenen Auftrag. Zudem erfolgt die Meldung an das Statistische Bundesamt gemäß der Vergabestatistikverordnung.


Schulungen zum Vergabeprozess

Der Vergabeprozess ist komplex und jeder Schritt hat in verschiedenen Verfahrensarten seine eigenen Besonderheiten auf die es zu achten gilt. Wie Du Dich am besten vorbereitest erfährst Du in den Schulungen der evergabe.de-Academy.

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Was zu beachten ist

Grundprinzipien

  • Transparenz: Alle Verfahrensschritte müssen nachvollziehbar und öffentlich zugänglich sein.
  • Gleichbehandlung: Alle Bieter müssen fair und ohne Diskriminierung behandelt werden.
  • Wettbewerb: Es soll ein möglichst großer Wettbewerb zwischen den Bietern gefördert werden.
  • Verhältnismäßigkeit: Die Anforderungen an die Bieter müssen angemessen und notwendig sein.

Nachprüfungsverfahren

Bieter, die sich benachteiligt fühlen oder unsicher über die Konditionen sind, können Entscheidungen im Vergabeverfahren anfechten, indem sie einen Nachprüfungsantrags bei der zuständigen Vergabekammer einreichen.

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